Barrierefreiheit im Webdesign: Was du wissen musst
Die Digitalisierung schreitet voran, und immer mehr Menschen nutzen das Internet für alltägliche Aufgaben wie Einkaufen, Kommunikation oder Informationssuche. Doch wie steht es um diejenigen, die aufgrund körperlicher oder geistiger Einschränkungen Barrieren im Netz erleben? Barrierefreies Webdesign ist nicht nur ein ethisches Gebot, sondern auch eine gesetzliche und wirtschaftliche Notwendigkeit. In diesem Beitrag erfährst du, warum Barrierefreiheit im Webdesign wichtig ist und wie du deine Website zugänglich gestalten kannst.
Was bedeutet barrierefreies Webdesign?
Barrierefreies Webdesign bedeutet, dass eine Website von allen Menschen uneingeschränkt genutzt werden kann – unabhängig von Behinderungen oder Einschränkungen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Menschen mit Sehbehinderungen, die Screenreader verwenden,
- Menschen mit motorischen Einschränkungen, die keine Maus nutzen können,
- Menschen mit Hörbehinderungen, die auf Untertitel angewiesen sind,
- Menschen mit kognitiven Einschränkungen, die eine klare Navigation benötigen.
Warum ist Barrierefreiheit wichtig?
Rechtliche Anforderungen: In vielen Ländern, darunter Deutschland, gibt es gesetzliche Vorgaben, die Barrierefreiheit vorschreiben, insbesondere für öffentliche Institutionen (z. B. BITV 2.0 – Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung).
Größere Zielgruppe: Weltweit leben über eine Milliarde Menschen mit einer Behinderung. Barrierefreiheit ermöglicht es, auch diese Nutzergruppe zu erreichen und anzusprechen.
Verbesserte Benutzerfreundlichkeit: Maßnahmen zur Barrierefreiheit – wie klare Navigation oder gut lesbare Texte – kommen allen Nutzern zugute, nicht nur Menschen mit Einschränkungen.
SEO-Vorteile: Suchmaschinen bevorzugen klar strukturierte und gut zugängliche Inhalte. Eine barrierefreie Website kann daher auch das Ranking verbessern.
Tipps für barrierefreies Webdesign
Alt-Texte für Bilder: Beschreibe Bilder mit Alt-Tags, damit Screenreader den Inhalt für sehbehinderte Nutzer vorlesen können. Beispiel: Statt „IMG123.jpg“ verwende „Foto eines lächelnden Kunden mit Laptop“.
Klare Struktur und Navigation: Verwende sinnvolle Überschriftenhierarchien (H1, H2, H3) und gestalte die Navigation intuitiv. Eine „Zurück“-Option ist ebenso hilfreich.
Kontraste und Schriftgröße: Achte auf ausreichende Kontraste zwischen Text und Hintergrund. Eine gut lesbare Schriftgröße von mindestens 16px ist ideal.
Tastaturnavigation ermöglichen: Stelle sicher, dass deine Website auch ohne Maus vollständig bedienbar ist, z. B. durch die Tab-Taste.
Untertitel und Transkripte: Für Videos sollten Untertitel und, wenn möglich, Transkripte bereitgestellt werden, damit auch hörbehinderte Nutzer den Inhalt erfassen können.
Verständliche Sprache: Verwende klare und einfache Formulierungen, um Inhalte leicht verständlich zu machen. Fachbegriffe sollten erklärt werden.
Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil
Eine barrierefreie Website ist mehr als ein technisches Detail – sie zeigt, dass dein Unternehmen inklusiv denkt und handelt. Das schafft Vertrauen und stärkt deine Marke. Investitionen in Barrierefreiheit zahlen sich aus, denn sie führen zu zufriedeneren NutzerInnen, besserem SEO-Ranking und einer größeren Reichweite. Foto von International Student Navigator Australia auf Unsplash
Fazit
Barrierefreies Webdesign ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern eine Chance, mehr Menschen zu erreichen und eine bessere Nutzererfahrung zu bieten. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Website inklusiv und zukunftssicher zu gestalten – Ihre Nutzer und Ihre Marke werden es Ihnen danken.
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